Der Grund für deine Ansprechangst ist die Evolution!
Ich schon Ansprechangst mehrmals auf Seiten und in Beiträgen angesprochen (clever, oder?)
Vor allem auf der Seite Umgang mit Angst (unter „Inneres Spiel„) schrieb ich, dass es für die Ansprechangst keinen reellen Grund gibt: dass solche Ängste nur Einbildungen oder Erfindungen sind.
Ich muss diese Aussage jetzt ein bisschen modifizieren.
Die Aussage gilt zwar für die moderne westliche Gesellschaft (mit einer Ausnahme – s. unten), aber…
Die Angst die entsteht und dich davon abhält, eine Frau anzusprechen hat doch Wurzeln in unserer Evolution!
Seit über Hunderttausend Jahren (Anfang des Mittelpaläolithikums) leben Menschen in Gruppen – genau wie jetzt. Damals aber waren die Gruppen relativ klein, bestehend nur aus mehreren Familien (weil je größer der Gruppe, desto schwieriger ist es, allen ernähren zu können).
Du könntest solch eine Gruppe mit einem kleinen Dorf vergleichen – ein Dorf in dem alle Bewohner sich kennen, aber Menschen außerhalb des Dorfes kaum.
Also, stell dir vor…
- du bist ein junger, lediger Mann und Mitglied solch einer Gruppe.
- es gibt auch andere jungen ledigen Männer.
- es gibt einige Mädchen im Gebäralter die keinen festen Partner haben.
- … diese Tatsachen sind allen Mitgliedern der Gruppe bewusst…
- … auch den Mädchen!
Jetzt nimmst du dir vor, ein besonders attraktives Mädchen für dich zu gewinnen…
Du hast schon etwas Selbstvertrauen weil du guter Jäger und körperlich stark bist – und damit einen gewissen sozialen Wert[*] genießt, also…
- Du gehst auf das Mädchen zu und sprichst mit ihr, aber…
- Sie zeigt wenig Interesse, und
- ein anderer Junge hat sichtbar mehr Erfolg mit ihr.
Dieses Mädchen hat dich mit anderen verglichen und dich dabei abgewertet.
Und die ganze Gruppe hat das mitgekriegt – auch die anderen Mädchen!
Peinlich!
Jetzt wenn du auf ein anderes Mädchen zugehst…
- geht sie davon aus, dass dir „etwas“ fehlt weil das erste Mädchen dich ausgeschlagen hat, und
- dass dein sozialer Wert damit abgewertet wurde, also…
- sie denkt, sie könnte sich wahrscheinlich einen „besseren“ Jungen angeln.
Mit jedem gescheiterten Annäherungsversuch sinkt dein sozialer Wert!
Es sei denn, du vollbringst irgendwelche Heldentat – und damit deinen sozialen Wert wieder steigerst – sieht es bei dir nicht sehr gut aus!
Also, die Angst vor dem Versagen damals war genauso natürlich – und nützlich – wie die Angst vor Spinnen oder Raubkatzen!
In unserer modernen Gesellschaft gibt es vielleicht eine Gemeinschaft wo die alten Gegebenheiten noch existieren…
Die Schule
Klar – das kennst du schon!
Als du versucht hast, das ganz heiße Mädchen aufzureißen, kam es vor als ob alle deine Schulkameraden davon erfuhren, oder?
Dein sozialer Wert war relativ einfach festzustellen. Es gab…
- die „Coolen“
- die guten Sportler
- etc…
Sie haben die attraktivsten Mädchen geangelt.
Die Schulbesten, die „Streber“, die „Nerds“ – also, die „Uncoolen“ hatten keine Chance!
Also, kein Wunder, dass du Ansprechangst entwickelt hast!
Wie du damit umgehen sollst habe ich auf der Seite Umgang mit Angst (unter „Inneres Spiel„) und auf anderen Seiten beschrieben.
[* Den Konzept des sozialen Wertes habe ich auf mehreren Seiten angesprochen, besonders auf Gruppen Öffnen, Inhalt-Verlauf und Wichtige Elemente unter dem Abschnitt Attraktion.]